Kurort Vöslau

Begonnen hatte der Aufstieg mit dem Beginn des 19. Jahrhundert und war eng mit der Familie der Grafen Fries verbunden, besonders Moritz II. und seine Frau Flora geb. Pereira-Arnstein bemühten sich sehr um den Kurort (alte Schreibweise Curort). Durch den Bau der Südbahnlinie waren Baden und Vöslau von Wien aus noch leichter zu erreichen, so war ein rascher Aufschwung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht verwunderlich. Die Einwohnerzahl verfünffachte sich zwischen 1853 und 1900.

Als in der Saison 1852 die erste Kurliste ausgegeben wurde, zählte man 1183 Besucher. 1904, im Jahr als Vöslau zum Kurort ernannt wurde, kamen 5791 Gäste nach Vöslau (im Vergleich dazu beherbergte Baden in diesem Jahr 28 038 Fremde). Um die zahlreiche Gästeschar beherbergen zu können, gab es um die Jahrhundertwende in Vöslau 8 Hotels und zahlreiche Mietvillen.

Die Kursaison in Vöslau startete am 1. Mai und endete am 15. Oktober. Die eigentliche Saison war jedoch Juni, Juli und August. Mai, September und Oktober galten als Nebensaison, in der die Preise auch günstiger waren. Vor allem wurde diese Zeit für Kuranwendungen genutzt, während in der Hauptsaison die Sommerfrischler überwogen. Eine übliche Kurdauer betrug im Durchschnitt drei bis vier Wochen.

Der Ausstellungsraum zeigt vor allem Fotos des alten Kurortes, aber auch das Modell des ehemaligen Bazars und viele andere interessante Objekte aus einer längst vergangen Zeit.