“Geschichte sichtbar machen”

Ziel des Rundgangs ist es, an historischen Orten verschiedene Aspekte der Zeit des Nationalsozialismus zu erzählen. Ausgehend von den Orten, sollen Erzählungen angeknüpft werden. Wesentliche Punkte jedes Kapitels der Publikation sollen mit den Orten verbunden werden.

“Geschichte sichtbar machen”
Altes Rathaus Röm. kath. Kirche Bad Vöslau Hochstraße Ehemalige Synagoge Bad Vöslau-Gainfarn Schloss Bad Vöslau und Schlossplatz Bahnhof Gelände der ehemaligen Kammgarn-Fabrik Schulen Badplatz Maital

Altes Rathaus

Das Gebäude wurde 1857 als Schule errichtet und dient heute als Stadtmuseum und Stadtbibliothek.

Als Rathaus wurde das Gebäude von 1893 bis 1974 genutzt.

Foto: Simon Effenerger

Röm. kath. Kirche Bad Vöslau

Die Pfarre Bad Vöslau ist eine Melker Stiftspfarre, das bedeutet, dass für die Betreuung der Pfarre das Stift Melk zuständig ist.

In der NS-Zeit ging der Widerstand der kath. Kirche in Bad Vöslau von Pater Lambert Godfried Brandstätter aus.

Foto: Simon Effenberger

Hochstraße

Die Hochstrasse war die „Einkaufsstraße“ in Bad Vöslau.  Mit vielen Geschäften, Handwerksunternehmen, Restaurants und Wohnhäusern. Die Besitzer jüdischer Abstammung, wurden vertrieben, verhaftet und die Liegenschaften enteignet und arisiert.

Foto: Simon Effenberger

Ehemalige Synagoge Bad Vöslau-Gainfarn

Hier wurde bewusst ein Symbolfoto gewählt, um die Bewohner des Hauses, in dem sich die Synagoge befand, zu respektieren.  Die Synagoge diente der jüdischen Gemeinde von Vöslau-Gainfarn und Umgebung sowie zahlreichen Kurgästen zur Abhaltung von Gottesdiensten. Das Haus wurde arisiert und erst nach dem Krieg erhielt die jüdische Gemeinde eine Entschädigungszahlung. 

Bild: www.pixabay.com

Schloss Bad Vöslau und Schlossplatz

Das Schloss Bad Vöslau gehörte der Familie Gutmann und wurde 1940 von der Gemeinde arisiert. Nach dem Krieg von der russischen Besatzungsmacht beschlagnahmt, wurde es nach 1955 wieder aufwändig saniert. Heute befindet sich im Schloss das Rathaus der Stadtgemeinde Bad Vöslau. 

Foto: Simon Effenberger

Bahnhof

1841 nahm die „Wien-Raaber –Eisenbahn“ ihren Betrieb auf, damit begann auch für Vöslau ein neues Zeitalter.  In der NS-Zeit war am Bahnhof ein Lager für ungarische ZwangsarbeiterInnen eingerichtet. 

Foto: Simon Effenberger

Gelände der ehemaligen Kammgarn-Fabrik

Freiherr Johann von Geymüller hat besondere Bedeutung für Bad Vöslau wegen der Gründung der Kammgarnfabrik im Jahre 1833. Die Fabrik war bis zur Schließung Ende der 1970iger Jahre ein wichtiger Arbeitgeber in der Region und von großer wirtschaftlicher Bedeutung. In der NS-Zeit wurde die Arbeit vor allem von den Frauen der Stadt und von vielen ZwangsarbeiterInnen durchgeführt. Auch Widerstand ging hier von den ArbeiterInnen aus.

Foto: Simon Effenberger

Schulen

Die heutige Sportmittelschule wurde bereits 1893 als Kaiser Franz- Joseph- Bürgerschule eröffnet.   Die Feuerwehrturnhalle wurde 1887 von der Gemeinde Vöslau gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr errichtet. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Halle auch für den Turnunterricht der Schule benutzt. Der Turnverein wurde 1888 gegründet. Die an den Wänden angebrachten Sprüche können nicht genau datiert werden. 1997 wurden sie nach Renovierungsarbeiten freigelegt.

Die Sprüche entsprechen der deutschnationalen Gesinnung des auslaufenden 19. Jahrhunderts.

Foto: Simon Effenberger

Badplatz

Von den Vöslauern liebevoll „Badplatz“ genannt,  heißt der Platz eigentlich Rudolf Frimmel Platz.  Der Platz war immer ein zentraler politischer Repräsentationsplatz. Mittelpunkt ist das Thermalbad, links davon (davorstehend) das Café Thermalbad (Villa Pereira) und rechts das Hotel Stefanie.

Foto: Simon Effenberger

Maital

Im Oktober 1944 wurde eine Gruppe ungarischer, jüdischer ZwangsarbeiterInnen dazu verpflichtet, auf der linken Seite des Maitals, einen Luftschutzkeller mit Krampen und Schaufeln zu graben. Die Gruppe wurde im Frühjahr 1945 aus Bad Vöslau weggebracht. Über ihr Schicksal ist nichts bekannt.

Foto: Simon Effenberger